Hauptsache
Rückenwind

 

Text und Bilder: James Venimore

 

 

Ausserhalb von Stockholm, zwischen Landsort und Arholma, gibt es vierundzwanzig Tausend Inseln die nur darauf warten erkundet zu werden. Diese Inseln sind nur schwachen Gezeiten und niedrigem Wellengang unterworfen, so dass man bei einer Kajaktour nur den Wind beachten muss. Dank der vielen Inseln ist es in den meisten Gebieten einfach einen Unterschlupf oder Platz für sein Zelt zu finden, so lange man sich nicht zu den abgelegenen, äußeren Inseln hinaus wagt. Am besten plant man den Trip so, dass man immer Rückenwind hat. So erlebt man lockere Paddeltage, die viel Zeit zum Erkunden der Inseln und dem Zurücklegen längerer Strecken bieten.

 

 

 

Eine wunderschöne Tour ist die Strecke von Dalarö nach Gräddö im äußeren Archipel. Je nach Windrichtung auch andersrum möglich, Hauptsache Rückenwind. Die Wettervorhersagen in Schweden sind bis zu einer Woche im Voraus verlässlich, so dass man gut planen kann.

 

 

Da sich im Juli ganz Stockholm zu den kleinen Cottages auf den Inseln oder mit den Segelbooten aufmacht, ist in dieser Zeit in den Häfen sehr viel los. Aber im August beruhigt sich das Ganze wieder sehr schnell und es ist deutlich weniger los.

 

 

Denn das Paddeln im Mittsommer ist schon etwas Besonderes! Man kann die wunderbaren, langen Abende an denen es nicht dunkel wird genießen und wenn man Glück hat, wird man sogar eingeladen das traditionelle Essen der Einheimischen mitzuerleben. Es besteht aus eingelegtem Bismarckhering mit frischen Kartoffeln und dazu gibt es einen hervorragenden, regionalen Schnaps.

 

 

Einen schönen Platz zum Campen zu finden ist relativ einfach, denn wenn man sich an das “Allemansrätt” und andere Gebräuche hält, darf man sein Zelt auf den meisten Plätzen, in einem angemessenen Abstand zu privaten Behausungen, für drei Tage aufstellen. Gerne helfen die lokalen Kajak-Verleihstationen auch bei Fragen rund um Camping und das Jedermannsrecht weiter. Wenn man auf einer bewohnten Insel campt gehört es zum guten Ton die Einwohner zu fragen ob es ok ist. In den meisten Fällen wird einem daraufhin für die Dauer des Aufenthaltes sogar frisches Wasser und die Toilettenbenutzung angeboten. Mittlerweile gibt es auch eine große Anzahl an Reservaten in welchen Toiletten und Feuerstellen zur Verfügung stehen und man sich dort ebenfalls eine gewisse Zeit aufhalten darf. Einige Gästehäfen sind auch für Kajakfahrer zugänglich und bieten die Möglichkeit dort ein Zelt aufzustellen, sowie manchmal sogar eine Sauna für Gäste und Klubmitglieder. Ein toller Platz um Einheimische zu treffen!

 

 

Auf den Inseln gibt es darüber hinaus viele alte Befestigungsanlagen aus dem Kalten Krieg und historische Reservate, in denen sehr seltene, alte Schafsorten gehalten werden, zu entdecken. Gelegentlich stößt man auch auf kleine, regionale Geschäfte mit einer Bäckerei oder manchmal sogar einem netten Restaurant. Deshalb ist es immer gut, ein bisschen Bargeld für diese Gelegenheiten dabei zu haben.

 

 

Dalarö Kajak im Süden und Kajak & Uteliv in Gräddö im Norden eignen sich hervorragend als Kajak-Verleihstationen für diese Tour und bieten auch deren Führung an.

 

Wer alternativ eine interessante, geführte Tour durch die Stadt machen möchte, der wendet sich am besten an Stockholm Adventures.
Dort wird eine Vielzahl an Touren, mit Startpunkt nur 3 Minuten vom Hauptbahnhof entfernt, angeboten.